Das beste plattdeutsche Lied des Jahres 2019 kommt aus Hannover: Die Liedermacherin Marie Diot hat das Finale des plattdeutschen Bandcontests Plattsounds gewonnen und erhält dafür die Siegprämie von 1000 Euro. Elf Bands aus ganz Niedersachsen haben am Samstag das Publikum im Alten Schlachthof in Stade mit plattdeutschem Rock, SingerSongwriter, Pop, Punk und Reggae begeistert.

Mit ihrem Titel „Huh, ik bün bang“ zeigte Marie Diot wie gut Plattdeutsch und moderne Musik zusammenpassen. Die Singer-Songwriterin und ihr Gitarrist Fabian Großberg zogen das Publikum mit ihrem authentischen Auftreten und einer charmant erzählten Geschichte in ihren Bann, die durch die plattdeutsche Sprache noch persönlicher klang.

Auf dem zweiten Platz landete die Band Whale in the desert aus Buxtehude und Neu Wulmstorf. Die Vorjahresdritten überzeugten die Jury mit ihrem Titel „Jümmers sutje“ und erhielten dafür ein Preisgeld von 600 Euro. Noch einmal 300 Euro gewann Whale in the desert im Online-Voting. Aus der Ferne wählten die Internetnutzer so den groovigen Titel „Jümmers sutje“ zum Publikumsliebling.

Auf dem dritten Platz landete Julia Giampietro (16) aus Wittstedt mit ihrem Song „Sülvige Boot“, die gemeinsam mit ihrer Schwester Gina (14) auftrat (Foto oben, vordere Reihe links). Das brachte den jüngsten Teilnehmerinnen am Contest 300 Euro ein.

„Der Abend hat gezeigt, dass Plattdeutsch Generationen verbindet und junge Leute Spaß daran haben, das was sie aktuell bewegt mit Ihrer Musik auf Platt auszudrücken“, sagte Hans-Eckhard Dannenberg vom Landschaftsverband Stade.

In der Jury saßen Linda Wilken (Emsländische Landschaft), Gesche Gloystein (Seefelder Mühle / PLATTart / Poetry Slammerin), Angela Martens (Musiklehrerin) und Patrick Frerichs (De Winnewupps). Sie mussten nicht nur Musik, Textqualität und Bühnenperformance bewerten, sondern heraushören, welches Lied das meiste Hitpotential hat.

Angela Martens aus der Jury lobte die hohe Qualität aller Bands: „Die Entscheidung ist uns wirklich schwer gefallen und man konnte spüren, dass die jungen Musiker ihre Freude am Experimentieren mit der plattdeutschen Sprache hatten.“

„Wir waren richtig begeistert von Plattsounds“, sagte Gewinnerin Marie Diot. „Die Stimmung hinter der Bühne war sehr spaßig, super Essen, super Sound, super Planung, super Publikum. Alle Bands waren klasse und der Abend war sehr vielfältig und abwechslungsreich. Wir fühlen uns geehrt, dass wir den 1. Platz gemacht haben und verwenden das Preisgeld für die Produktion unseres neuen Albums, das im Frühjahr fertig sein soll.“

Moderatorin Annie Heger war teilweise ganz gerührt von den Auftritten. „Wo Plattdeutsch gesprochen wird, fühle ich mich gleich zuhause,“ sagte die gebürtige Ostfriesin. „Mich hat mit jeder weiteren Band des Abends die unfassbare Qualität beeindruckt und ich wurde immer dankbarer die Moderatorin dieser Veranstaltung sein zu dürfen! In der Haut der Jury hätte ich nicht stecken wollen. Außerdem war ich beeindruckt, dass alle sich ausnahmslos zu gesellschaftspolitischen Themen positioniert haben, entweder in ihren Songs oder aber im Interview.“